Freitag, 6. Juli 2012

das Projekt

Die evangelische Kirche Heidelberg als Bauherr plant in der Zähringerstraße 24 - 26 den Abbruch ihres vorhandenen Gemeindehauses mit Kindergarten und Wohnhaus, um an deren Stelle ein Gemeindezentrum mit Kindergarten zu bauen. Zusätzlich zu dieser wichtigen Erneuerung ist auf der existierenden Freifläche des Kindergartens der Bau eines fünfgeschossigen Wohnhauses für 14 Wohnungen (1300 qm) und insgesamt 29 Tiefgaragenstellplätzen geplant.

Hier die Bilder des Vorhabens:


Frontalansicht

Lageplan

Lageplan und Straßenansicht zeigen, wie dominant das Projekt den bestehenden Abschnitt der Zähringerstraße verändern wird und einen erheblichen Eingriff in die historische Anlage der Weststadt darstellt. Es handelt sich bei dem Projekt um eine typische bauliche Nachverdichtung und widerspricht damit eindeutig dem Geist und Inhalt der in diesem Jahr vom Heidelberger Gemeinderat beschlossenen "Gesamtanlagenschutzsatzung Weststadt".

Zitat: "Die Weststadt wurde von Kriegszerstörungen verschont und hat auch in der jüngeren Vergangenheit nur wenige Ergänzungen durch Neubauten hinnehmen müssen. Um einer Nachverdichtung Einhalt zu gebieten, wurde vom Gemeinderat die bestehende Erhaltungssatzung beschlossen." (3.2)

Als Nachbarn, Anwohner, Weststädtler und Heidelberger stehen wir dem Bauvorhaben der evangelischen Kirche in seiner aktuellen Form ablehnend gegenüber.


9 Kommentare:

  1. Das geplante Bauvorhaben der evangelischen Kirche Heidelberg und der Gemeinde sehen vielversprechend aus und dürften das Erscheinungsbild der Zähringerstrasse aufwerten. Gleichzeitig dürften durch die Schaffung von neuen Wohnraum auch die überhöhten Miet- und Immobilienpreise in der Weststadt schlussendlich sinken, was im Sinne der Allgemeinheit jedoch nicht der Immobilieneigentümer ist. Es bleibt zu hoffen, dass Letzeres nicht einer der Gründe für diesen Blog ist...

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  2. Zu Ihrem Punkt bezueglich des Potenzials fuer fallende Miet-und Immobilienpreise in der Weststadt (was in der Tat ein wichtiges Anliegen ist) ist folgendes festzuhalten:
    Die Weststadt bietet derzeit Wohnraum fuer etwa 13,000 Menschen. Aufgrund der dichten Bebauung ist das Nachverdichtungspotenzial aber vernachlaessigbar klein. Zusaetzlicher neuer Wohnraum - in diesem Fall fuer nicht mehr als 15 weiter Personen - hat daher keinerlei Einfluss auf die Immobilienpreise in der Weststadt. Langfristig stabile oder sinkende Immobilienpreise in der Weststadt (und Heidelberg im ganzen) koennen nur durch Großprojekte, wie die Bahnstadt und die Konversion der ehemals US amerikanischen Wohnungen in Rohrbach (beide vor den Toren der Weststadt), erreicht werden.

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  3. Vielen Dank auch an die Initiatoren dieses Blogs. Als einzigartig zusammenhaengender Gruenderzeit Stadtteil ist die Weststadt baulich besonders schuetzenswert (was von der Erhaltungssatzung auch eindeutig bestaetigt wird). Ich hoffe daher, dass diese Initiative mit der Unterstuetzung von Medien, Stadt, Politik und Buergern zu einer Veraenderung der Bauplaene fuehrt, die ihrer Verantwortung gegenueber diesem einzigartigen Stadtteil gerecht werden.

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  4. Oje, die Pläne lassen erahnen, dass hier ein weiterer Teil der Weststadt zerstört wird. Nach dem Neubau in der Römerstraße wird hier ein weiteres Denkmal für die wenig nachhaltige Idee der Gewinnmaximierung eine Wunde in das historische Stadtbild reissen. Dabei könnte man mit einer etwas sensibleren Gestaltung dem Stadtteil Rechnung tragen und sich in das Straßenbild einpassen. Aber womöglich deckt sich das nicht mit dem Interesse der Investoren, die hier offensichtlich mit minimalen Mitteln ein Maximum an Wohnraum auf die vorhandenen Fläche stellen wollen und sich dabei wenig um die Erhaltung eines Straßenbildes oder die geschichtsbezogenen Werte der Weststadt kümmern...

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  5. Bei einem Vergleich der derzeit bestehenden, zu ersetzenden Bauten und den Planvorlagen wird das Erscheinungsbild der Zähringerstraße durch die Neubauten meiner Ansicht nach eher auf- als abgewertet. Die zu ersetzenden Bauten stammen aus den 50er bis 60er Jahren und sind aus heutiger Sicht nicht gerade Vorzeigebeispiele für gelungene Architektur. Ich denke nicht, dass es viele gibt, die dem widersprechen, oder?

    Ist eigentlich bekannt, wieviel zusätzliche Grundfläche die geplanten Neubauten mehr als die bestehenden Bauten einnehmen werden?

    Der Neubau des Mehrfamilienhauses in der Römerstraße ist zumindest von der Außenansicht und Fassadengestaltung her in der Tat nicht sehr gelungen. Sofern die Planungen für die Zähringerstraße nicht noch geändert werden, besteht Hoffnung, dass hier die gleichen Fehler nicht noch einmal begangen werden.

    Der Baulärm und die Baustelleneinrichtung bringen sicherlich für einige Zeit Unruhe, Baulärm und eine veränderte Verkehrsführung mit sich, was sehr unangenehm werden wird.

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    1. Bei der Nachverdichtung gehts nicht um die Grundfläche, sondern um die Wohnfläche, die auf der Grundfläche entsteht. Um da ergeben 5 Vollgeschosse á 220 qm eben 1100 qm, mehr als das doppelte der bisherigen Wohnfläche (Wolkenkratzerprinzip).

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  6. Meine Güte, ein weiterer Bau, der so gar nicht in das Weststadtbild mit seinen historischen Altbauten passt (wie in der Römerstraße..)- bitte nicht! Ein 'Fortschritt' im Erscheinungsbild und Sinken von Immobilienpreisen... das ist geradezu lachhaft.
    Ganz in der Nähe gibt es übrigens viel Platz für Neubauten jegliche Art: gegenüber dem Arbeitsamt in der Ringstraße: nur hässlich derzeit. Warum toben Bauherren und Architekten sich nicht an solchen Stellen aus?

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  7. Passt denn das bestehende Gemeindehaus und der Kindergarten vom Stil in das Weststadtbild mit seinen historischen Jugendstilbauten? Wenn dem so sein sollte, dann wären noch ganze andere Bauvorhaben möglich...

    Da der hiesige Blog nicht Bauvorhaben in der Ringstrasse betrifft, könnte doch Gegenstand der Diskussion sein, auf welche Weise die geplanten Gebäude im Rahmen des Möglichen an das Weststadtbild noch weiter angespaßt werden können. Eine Einstellungen der Planungen bzw. Abbruch des Bauvorhabens ist vermutlich illusorisch.

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  8. Markus Zimmermann9. Juli 2012 um 06:28

    Wie ist denn der Stand des Bauantrags? Aktenzeichen 2012/0645 wurde bereits am 05.04.2012 erstellt. Einspruch einlegen könnten vor allem die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke.

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